12.08.2019 Das erste, was bei unserem Besuch von Jenny Schmidt (auf dem Foto links) in Ihrem Büro der Landesstraßenbaubehörde West in Halberstadt positiv auffällt, ist, dass sie von ihrer Fachbereichsleiterin, Viola Stelter, auch beim Thema Energiesparen vollauf unterstützt wird. Jenny Schmidt erzählt, dass es immer schwierig war, Ihre Kollegen zu motivieren, das Licht auf den Fluren wieder auszumachen. Nach einiger Zeit hat sie jedoch gemerkt, woran es lag. Nicht an Gedankenlosigkeit, sondern an den baulichen Gegebenheiten auf den Behördenfluren. Da zu wenig Lichtschalter in den Fluren angebracht sind, müsste man nach dem Lichtausschalten häufig durch den dunkeln Flur zurücklaufen. Das ist dann doch vielleicht zu viel verlangt.
Jenny Schmidt ergriff daher als Energiemultiplikatorin die Initiative und überlegte, ob ein Austausch der Leuchtmittel gegen effizientere LED in den Flurbereichen sinnvoll sein könnte, damit weniger Strom verbraucht wird, wenn das Licht schon dauerhaft an bleibt. Die erzielbare Energieeinsparung pro Lampe erschien ihr mit nur 11 Watt zwar erst einmal gering. In der Summe ergab die Berechnung dann aber eine tatsächliche Energieeinsparungsoption von über 4.000 kWh pro Jahr. Daher haben Jenny Schmidt und ihre Vorgesetzte die Anschaffung im Haushaltsplan genehmigt bekommen. Im September planen sie nun einen kurzen Vortrag beim Gesundheitstag der Behörde, um den Erfolg zu verkünden. Darüber hinaus wollen sie die Gelegenheit nutzen, den Kolleginnen und Kollegen energiesparendes Heiz- und Lüftungsverhalten nahezubringen. Gesunde Raumluft im Winter ist möglich, so ist Jenny Schmidt überzeugt, auch ohne dass Fenster dauerhaft angekippt werden. Gerne würde die Energiemultiplikatorin auch die Einstellungen an der Heizanlage auf Energieeffizienz überprüfen, aber das ist in dem Gebäude nicht möglich, weil es nur angemietet ist. „Hier müssen wir uns dann eben auf den Vermieter verlassen“, meint sie. Dennoch wird Jenny Schmidt die Entwicklung der Energieverbräuche im Auge behalten, um es gleich mitzubekommen, falls die Verbrauchszahlen einmal ungewöhnlich hoch sein sollten.
21.11.2018 Pünktlich zur Heizperiode werden jetzt erneut 45 Energiemultiplikatoren geschult. Der Großteil der Energiemultiplikatoren war neu benannt worden und kam mit viel Interesse und Neugier zum ersten Workshop der neuen Aktionsperiode. Aber auch ein paar „alte Hasen“, die bereits bei der Schulung 2015 dabei waren, haben erneut teilgenommen. In den Workshops ging es neben der Vermittlung von Grundlagenwissen hauptsächlich um die Sammlung konkreter Umsetzungsideen für die eigene Liegenschaft. Denn die Frage lautete „Wie kann ich meine Kollegen zu einem energiebewussten Handeln im Arbeitsalltag motivieren?“ Die positive Stimmung während der Schulungstage hat mit dazu beigetragen, dass auch jeder konkrete Ideen dazu mitgenommen hat. Bei der Umsetzung werden die Energiemultiplikatoren durch die Energieberaterin Sissi Pschiebilscki (Foto hinten links) begleitet und aktiv unterstützt.
Die positive Stimmung unter den Workshop-Teilnehmern am 21.11.2018 sorgte für Kreativität auf der Suche nach Energiespar-Ideen für die neue Heizperiode. LENA-Chef Marko Mühlstein (vorne rechts) überzeugte sich persönlich vom Engagement der Energiemultiplikatoren.
15.12.2017 In seinem hellen, geschmackvoll und mit viel Grün eingerichteten Büro steht auf der Vitrine mit gefühlt hundert Modellautos eine große Raumluftanzeige (CO2, Temperatur, Feuchte), die ihm die LENA zur Verfügung gestellt hat: Roland Willmer, der technikverliebte Referatsleiter Innerer Dienst des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration, ist stolz auf die Anzeige und weist darauf hin, dass er sie während der Besprechungen in seinem Büro auch immer im Auge hat. Seine Rolle als „Energiemultiplikator“ hat er angenommen, weil er mit dem Ressort Innerer Dienst dafür der per System Zuständige ist. Willmer ist aber auch ein „LED-Fan“ und hat erreicht, dass inzwischen ca. ein Drittel aller Leuchtmittel nach und nach auf LED umgerüstet werden. Das hält er für effektiver als die zahlreichen Nutzerappelle: „Statt jemandem ein 300 PS-Auto zu geben und ihn dann zum spritsparenden Fahren aufzufordern, gebe ich ihm lieber ein 90 PS-Auto – und kann ihm dann Tipps zum sparsamen Fahren geben. Wenn er sie nicht beherzigt, tut er dennoch sehr viel für das Klima!“ Etwas provokant fügt er hinzu: „Sollen die Leute doch das Licht brennen lassen, wenn es LED ist!“ Tatsächlich haben für ihn die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz Priorität, er sagt: „Die Änderungen im Nutzerverhalten sind die Sahnehaube“. Sein großer Vorteil ist, dass er als Referatsleiter Entscheidungs- und Finanzgewalt hat, so dass er etliches selbst anschieben kann, ohne Genehmigungen einholen zu müssen. Die nicht wenigen Wachtmeister, die von der Justizverwaltung als Energiemultiplikatoren benannt wurden, tun ihm leid, „weil die doch an einem ganz kurzen Hebel sitzen“. Roland Willmer hat in seinem Referat ein „Energieteam“ hinter sich, das ihn sehr unterstützt. Die Gebäudeleittechnik betreut ein interessierter und fachlich versierter Sachbearbeiter des Ministeriums; zwei kompetente und sehr engagierte Hausmeister unterstützen ihn außerdem. Und er bindet erfolgreich den Personalrat in die Energiethematik ein. Zwei Ladesäulen für Elektroautos hat er aus eigenen Ressortmitteln auf dem Gelände des Ministeriums aufstellen lassen. Das Haus hat mehrere Elektrofahrzeuge als Dienstwagen. Der Referatsleiter wundert sich bloß, wieso es keine flächendeckende Ladesäulen-Infrastruktur bei allen größeren Behörden des Landes gibt: „Das Land hat doch Vorbildfunktion!“
Moderne Energietechnik und ein altes Gebäude gehen gut zusammen. Im Komplex des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration ist Referatsleiter Roland WIllmer einer der Treiber des Fortschritts – und das motiviert auch seine Mitarbeiter.
15.12.2017 Nancy Grund ist Geschäftsleiterin am Landgericht Stendal und sozusagen qua Amt auch als Energiemultiplikatorin tätig. Denn bei ihr kommen nicht nur alle gebäudetechnischen Probleme an, sondern sie hat auch den direkten Einblick in die Verbrauchszahlen und Energiekosten des aus dem Jahr 1879 stammenden Gebäudes. Das Haus ist weitgehend saniert, nur die Heizungsrohre und Heizkörper sind noch historisch. Sie werden in den nächsten Jahren wohl ebenfalls erneuert – eine Mammutaufgabe, vor der Nancy Grund Respekt hat. Weniger bis keinen Respekt hat sie vor den Mitarbeitern im Haus, die anscheinend die Fixierstifte aus den Heizungsthermostaten herausbrechen. Auch wenn es kein böser Wille ist, so zeigt es zumindest, dass viele den Sinn eines Heizungsthermostaten nicht verstanden haben. Nancy Grund würde deshalb gerne zusammen mit dem Amtsgericht in Stendal gerne einmal eine Infoveranstaltung zu diesem heiklen Thema veranstalten. Als Erfolg wertet die, dass es ihr gelungen ist, die Temperaturen in den Fluren von früher 20 Grad Celsius auf heute 18 Grad verringert zu haben. Woran sie sich allerdings bisher immer noch die Zähne ausgebissen hat, ist die Situation in den Toiletten. „Die kriegen wir nicht in den Griff“, gibt sie zu. Dauergekippte Fenster und aufgedrehte Heizungen sind in den Toilettenräumen an der Tagesordnung. Aber kein Grund zum Aufgaben. Die Geschäftsleiterin möchte in der nächsten Zeit mit den praktischen Raumluft-Messanzeigen, die die Temperatur, Luftfeuchte und den CO2-Wert anzeigen, für mehr Energie-Sensibilität sorgen.
An den Rädern im Heizungskeller dreht Nancy Grund nicht wirklich. Stattdessen versucht sie, das Energiebewusstsein ihrer Mitarbeiter im Landgericht zu erhöhen.
15.12.2017 Das Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) in Magdeburg ist erst seit kurzem in dem denkmalgeschützten Gebäude am Beginn der Olvenstedter Straße untergebracht. Dieses Haus ist sehr weitläufig, hat sehr hohe Decken und weite Flure. Der Eindruck entsteht, dass es schnell hergerichtet wurde, um den Betrieb aufzunehmen; es sieht alles neu und sauber aus, aber beim Rundgang stoßen wir an einige problematische Stellen. Da die Mitarbeiter früher in einem modernen und gut regelbaren Gebäude untergebracht waren, fallen die Mängel zumindest den beiden Energiemultiplikatoren umso mehr auf. Andreas Kersten und Florian Switala sind Mitarbeiter des technischen Gebäudemanagements und insofern von Haus aus Experten für Energieeffizienz. Switala, der jüngere der beiden, hat einen M.A. im Fachgebiet. Er steht in der Struktur des BLSA mit dem Thema Energieeffizienz gegenüber den rein baulichen, gebäudetechnischen und bauplanerischen Akteuren zwar etwas einsam da; ist aber kritisch und motiviert. Das Gebäude ist aus Sicht der Energiemultiplikatoren eher „energieproblematisch“. Switala stellt fest: „Wir heizen und heizen, damit es halbwegs angenehm warm ist“. Neben den extremen Raumhöhen könnten dabei auch die Energieverluste bzw. Temperaturgefälle bei Fluren und Fenstern eine Rolle spielen. In manchen Flurbereichen gibt es keine Türen zum Treppenhaus, so dass hier richtige „Energieschleusen“ entstehen. Die meisten BLSA-Mitarbeiter kennen ihre Energiemultiplikatoren bisher wohl gar nicht. Die Bezeichnung „Energiemultiplikator“ hält Andreas Kersten allerdings auch für wenig vertrauenerweckend und schlecht kommunizierbar. Als bessere Alternative wird vorgeschlagen, vom „Energieteam“ zu sprechen. Bei Kommunikationsmaßnahmen wie Plakaten und Postern oder auch Mailings an die Mitarbeiter könnten sie dann die persönliche Komponente stärker einzusetzen und „Gesicht zeigen“. Florian Switala hält es für gut möglich, einmal im Monat eine Info-Mail des Energieteams im Haus an alle zu verschicken. Inhalte und die Aufmachung, meint er, müssten allerdings ansprechend und motivierend sein, also keine Appelle, sondern Geschichten, Menschen und praktische Tipps. Anfangen könnte man mit dem Thema „Thermostate an den Flurheizkörpern“. Bei unserem Besuch standen die meisten auf Stufe 4 und 5. „Stufe 2 müsste reichen“, sind die Energiemultiplikatoren überzeugt.
Gruppenbild mit Energiemultiplikatoren: V.l.n.r. Energieberaterin Sissi Pschiebilscki, LENA-Prokurist Dirk Trappe, Andreas Kersten, Florian Switala, LENA-Fachbereichsleiterin Ulrike Nestmann und ihr Mitarbeiter Robert Koch. Bild rechts vermittelt einen Eindruck von der immensen Höhe der Räume, die unter energetischen Aspekten nachteilig ist.
01.07.2016 Wenn man mit Rainer Scharnowski durch das Landtagsgebäude geht, gibt es kaum eine Ecke, an der er nicht stehenbleiben und auf einen Erfolg seines „Energieteams“ hinweisen kann. Oder auf ein Problem, das er zusammen mit den beiden Elektrikern Gerald Lang und Ullrich Meier demnächst angehen will. Weil mit Jürgen Luserke auch ein kaufmännisch verantwortlicher Mitarbeiter des Landtags mit im Team ist, sind die Entscheidungswege oft kurz. So konnte man eine Schritt für Schritt-Umrüstung der Beleuchtung in der Bibliothek rasch und ohne Grundsatzdiskussion beginnen. Immer wenn eine Leuchtstoffröhre ausfällt, kommt eine energieeffizientere LED-Lampe rein.
Der für die Haustechnik zuständige Scharnowski ist seit einem Jahr offiziell „Energiemultiplikator“. In zwei Workshops hat die Landesenergieagentur bisher landesweit 60 Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ausgebildet, damit sie in ihren Gebäuden niedrigschwellige Maßnahmen umsetzen, um die Energiebilanz zu verbessern. Dabei sollen auch die Kolleginnen und Kollegen mit einbezogen werden und ihr energiebewusstes Verhalten verbessern. „Der Faktor Mensch ist wichtig“, sagt der Techniker Gerald Lang.
Im Landtag von Sachsen-Anhalt, wo 2014 der Beschluss gefasst wurde, Energiemultiplikatoren für den öffentlichen Gebäudebestand einzusetzen, scheint diese Idee bestens zu funktionieren. Das Team, das Energiemultiplikator Rainer Scharnowski um sich geschart hat, ist hochmotiviert, kompetent und pragmatisch. Bei einem Ortstermin am 29. Juni ließ sich LENA-Mitarbeiter Robert Koch acht konkrete Projekte zeigen, die die Energiebilanz des historischen Landtagsgebäudes dauerhaft verbessern. Auch einen Auftrag nahm der Vertreter der LENA von seinem Besuch mit. „Wir könnten sehr viel mehr CO2-Messanzeigen für die Arbeitsplätze in den Büros einsetzen“, berichtete Scharnowski. Die beiden Mitarbeiterinnen, die diese Lüftungshilfe seit dem Winter in ihrem Büro stehen haben, wollen sie nicht mehr hergeben. Mehr...
Im Landtagsgebäude wirkt Rainer Scharnowski seit einem Dreivierteljahr als Energiemultiplikator. Die Mitarbeiterin in der Bibliothek weiß seither immer, wie warm es im Raum ist und wann sie lüften sollte. An einer Messanzeige neben ihrem Computer kann sie auch erkennen, wie lange es dauert, bis die Luftqualität wieder im grünen Bereich ist.
30.04.2016 Die im Herbst von der LENA geschulten EnergiemultiplikatorInnen trafen sich jetzt zum ersten Mal wieder in Magdeburg, um sich sowohl gegenseitig als auch den Verantwortlichen der Landesenergieagentur ein Update zu geben. Wie weit sind wir gekommen? Lässt sich auf der Mitarbeiterebene etwas für mehr Energieeffizienz und Klimabewusstsein in den öffentlichen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt tun? Und wo muss man ansetzen, um den größten Erfolg zu haben?
So unterschiedlich die Verhältnisse in den verschiedenen Liegenschaften auch sind, alle EnergiemultiplikatorInnen berichteten über freundliche und interessierte Resonanz bei ihren KollegInnen und Vorgesetzten. Wobei man der Wahrheit halber hinzufügen muss, dass nur gut die Hälfte der im Herbst letzten Jahres geschulten EnergiemultiplikatorInnen Erfahrung mit eigenen praktischen Initiativen gemacht hat. Aber die, die am Ball geblieben sind, waren sich einig: Es lohnt sich. Und deshalb wollen sie weitermachen. Von der Umrüstung der Beleuchtung auf LED über das Aufstellen von CO2-Messgeräten bis zur Gründung ganzer Energieteams, die systematisch nach den energetischen Schwachstellen im Gebäudebetrieb suchen, reicht die Palette der kleineren und größeren Praxisprojekte, die die EnergiemultiplikatorInnen in den letzten Monaten selbstständig verfolgt haben.
LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein ließ es sich nicht nehmen, die EnergiemultiplikatorInnen jetzt bei den Uodate-Workshops persönlich zu begrüßen und zu ermutigen. Er freue sich darüber, dass die Initiative der EnergiemultiplikatorInnen auf breite Resonanz in den öffentlichen Einrichtungen stößt. Auch bei den Kommunen, so Mühlstein, werde man zunehmend auf die Bedeutung des Nutzerverhaltens öffentlicher Gebäude aufmerksam. Im neuen Koalitionsvertrag von Sachsen-Anhalt werde dem Thema ebenfalls Gewicht gegeben. Deshalb solle die Schulung und Unterstützung der EnergiemultiplikatorInnen weiter fortgesetzt werden. Nach den Erfahrungen des letzten halben Jahres könne man dies jetzt noch effektiver und bedarfsgerechter umsetzen. Über das Erreichte will die LENA demnächst auch den Landtag ausführlich unterrichten.
LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein begrüßte die Teilnehmer der beiden Workshops am 20. (linkes Bild) und am 27. April.
26.11.2015 Ein erster Rückblick auf die Workshops, die zum Auftakt der Gebäudeoffensive Sachsen-Anhalt mit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfanden, zeigt ein ermutigendes Bild. 75 Prozent der befragten Energiemultiplikatoren bestätigten, dass die eintägigen Workshops in Magdeburg einen Motivationsschub erzeugt haben. Obwohl alle Teilnehmer als Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen keinen persönlichen Gewinn von ihrem Engagement haben, begrüßten sie es, dass die Schulungen keine einmalige Sache, sondern der Auftakt eines längerfristigen Projekts darstellten. Bis zum Ende der laufenden Heizperiode wollen die Energiemultiplikatoren erste Einsparergebnisse und Verbesserungen in "ihren" Gebäuden erreichen.
Die meisten der Initiativen, die die Energiemultiplikatoren ergreifen wollen, beschäftigen sich mit der Energieverschwendung bei der Heizung. Die Heizenergie macht ja auch mit 70-80 Prozent des gesamten Gebäudeenergieverbrauchs den Löwenanteil aus. Zum energieeffizienten Heizen gehört auch das richtige Lüften. Deshalb setzen etliche Energiemultiplikatoren in den Arbeitsräumen ihrer Behördengebäude CO2-Anzeigegeräte ein. Beim Stromverbrauch wird vermutet, dass neben unnötiger Beleuchtung auch die Vielzahl privater Elektrogeräte in den Amtszimmern ein Problem darstellen, außerdem die ständig eingeschalteten Untertisch-Warmwasserbereiter in zahlreichen Toiletten. Für die nötige Hygiene würde kaltes Wasser und Seife ausreichen.
An einigen Standorten wollen die Energiemultiplikatoren Teams aus mehreren Mitarbeitern bilden, um größere Wirkung zu entfalten und sich gegenseitig zu motivieren. Ein besonderes Problem besteht dort, wo die Behörden nicht Eigentümer, sondern Mieter der genutzten Gebäude ist. Hier schlagen die Projektverantwortlichen vor, die jeweiligen Mieter in die Energiespar-Überlegungen von Anfang an mit einzubeziehen. Außerdem wünschen sich die Energiemultiplikatoren einen intensiveren Kontakt und Austausch mit dem Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA). Der Landesbetrieb hat die Gebäudeoffensive bereits durch die Bereitstellung von Energieverbrauchsdaten für die meisten der bisher einbezogenen Gebäude unterstützt.
Die Männer und Frauen, die sich zu Energiemultiplikatoren ausbilden lassen, bringen eigene Ideen ein, wie man die Energieeffizienz in den öffentlich genutzten Gebäuden in Sachsen-Anhalt verbessern könnte.
15.10.2015 Innerhalb von vier Wochen qualifizierten sich genau 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem öffentlichen Sektor zu "Energiemultiplikatoren". Sie repräsentieren ein breites Spektrum von Arbeitsstätten - vom Ministerium bis zur Justizvollzugsanstalt, von der Polizeibehörde bis zum Landwirtschaftsamt. Ebenso breit ist der berufliche Hintergrund, den sie in ihr neues Aufgabenfeld einbringen. Was sie jedoch eint, ist das Bewusstsein dafür, dass auch die Gebäudenutzerinnen und Gebäudenutzer für die Energieeffizienz etwas tun können. In den nächsten Monaten werden wir sie bei ihren sehr praktischen Versuchen begleiten, ihre Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten für ihre Sache zu erwärmen.
In jedem der Vorbereitungs-Workshops wurde bereits eine Vielzahl von Ideen und Umsetzungsvorschlägen gesammelt. Dabei geht es sowohl um das Aufspüren von Mängeln im Gebäude, die durch relativ geringen finanziellen Aufwand beseitigt werden könnten, als auch um organisatorische und verhaltensbezogene Veränderungen, die sich in der Energiebilanz positiv bemerkbar machen könnten.
Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vierten Auftakt-Workshops für Energiemultiplikatoren im Land Sachsen-Anhalt durch den Geschäftsführer der LENA, Marko Mühlstein (Bildmitte).