Türöffner CO2

Mit dem Angebot, in den Büros Messanzeigen für CO2 aufzustellen, damit die Beschäftigten erkennen, wann "dicke Luft" im Raum ist, haben die EnergiemultiplikatorInnen hervorragende Erfahrungen gemacht. Sie nennen sieben Gründe, warum sie in der nächsten Heizperiode diesen "Türöffner CO2" noch häufiger einsetzen wollen:

  1. Wohlbefinden und Gesundheit stehen an erster Stelle, nicht Energiesparen
  2. „Man bekommt etwas“ statt „Es wird mir was weggenommen“
  3. Es geht nicht um Fremd-, sondern um Selbstkontrolle
  4. Die Beobachtung der Temperatur im Raum ist ein Nebeneffekt der CO2-Eigenkontrolle; dasselbe gilt für die Luftfeuchtigkeit
  5. „Beim Lüften die Heizung ausmachen“ lässt sich eher vermitteln als „Beschäftige dich mal mit deiner Thermostateinstellung“
  6. „Was mein Nachbar hat, will ich auch“ – dieses Motiv kann als Verstärker genutzt werden
  7. Ein interner Wettbewerb „Welches Büro hat die beste Luft“ spricht limbische Motive an und verstärkt den sozialen Austausch über das Thema.
In Zukunft sollen die EnergiemultiplikatorInnen nun speziell geschult werden, um solche Motive gezielt anzusprechen und auf diesem Weg das energieeffiziente Verhalten zu verbessern. Über das richtige Lüften und die beiläufige Beobachtung der Messanzeigen für CO2, Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden Laien ganz automatisch zu kompetenten "Umweltmanagern" ihres Büros, sind die EnergiemultiplikatorInnen überzeugt.

So könnte eine größer angelegte Aktion aussehen, die die Gesundheitsaspekte der Luftqualität und des "Kleinklimas" in den Büros im Winter in den Mittelpunkt stellt

Thermostat-Denken

Wissen Sie, wie ein Thermostat genau funktioniert? Die meisten nutzen es, wie einen Lautstärkeregler, den sie kurzfristig auf- und zudrehen. Tatsächlich ist ein Thermostat allerdings nur dann effizient, wenn er möglichst lange auf einer bestimmten Einstellung steht. Also z.B. während des Arbeitstages auf Stufe 2, wenn Sie ca. 19 bis 21 Grad Celsius im Raum haben möchten.

 

Dies liegt daran, dass im Thermostatkopf ein Regler und ein Fühler sitzen, die je nach Raumtemperatur und eingestellter Heizstufe selbst die Warmwasserzufuhr zum Heizkörper und damit die Temperatur regeln. Es ist nicht sinnvoll, ihn ständig auf- und zuzudrehen, und falls im Bürogebäude ohnehin eine globale Nachtabsenkung besteht, dann braucht er auch abends nicht herunter- und morgens heraufgedreht werden.

 

Tipp: Energiemultiplikatorinnen und Energiemultiplikatoren könnten herausfinden, welche Einstellung tatsächlich welchen Temperaturbereich in den jeweiligen Räumen garantiert, die Kolleginnen und Kollegen über die Funktionsweise von Thermostaten aufklären und dies am besten zusätzlich auf einem auffälliges Poster festhalten.

Schemazeichnung durch einen Thermostat. Sie zeigt das Regelprinzip, mit dem der Thermostat sozusagen selbstständig die Raumtemperatur in einem vom Nutzer eingestellten Tmperaturbereich hält.

Wohlfühlbeauftragter

Das Aufstellen von CO2- und Temperatur-Messgeräten werden die Energiemultiplikatorinnnen und Energiemultiplikatoren nicht als Mittel zum Energiesparen ankündigen, sondern als Beitrag zur Verbesserung der Raumqualität in den Büros. Die  Energiemultiplikatorinnnen und Energiemultiplikatoren kommen als die „Wohlfühlbeauftragten“, nicht als die Sparkommissare! Neben das Messgerät gehört also ein Aufsteller: „Damit Sie sich bei der Arbeit wohlfühlen… zumindest, was Luft und Wärme betrifft“.

 

Tatsächlich haben wir ja kein oder kein verlässliches Sensorium für die Raumluftqualität in unseren Arbeitsräumen. Das betrifft nicht nur den Kohlendioxid-Gehalt der Atemluft, der bereits ab 1.000 ppm für Beeinträchtigungen der Konzentrationsfähigkeit verantwortlich ist. Auch für die Temperatur haben wir kein genaues Gefühl. Fragt man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Büro oder die Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, wie warm es gerade ist, bekommt man regelmäßig Abweichungen im Bereich von 3 bis 6, 7 Grad Celsius. Auch hier könnte eine permanente genaue Anzeige der tatsächlichen Raumtemperatur für bessere Orientierung sorgen.

 

Die CO2-Messgeräte, die die Energiemultiplikatorinnen und Energiemultiplikatoren einsetzen, verfügen über eine "Ampel"-Funktion. Man muss sich also gar nicht im Einzelnen mit Mess- und Richtwerten auseinandersetzen. Vielmehr können die Menschen in den Büros und Verwaltungen sich darauf verlassen, dass spätestens bei "Rot" Handlungsbedarf besteht, sprich, effektiv gelüftet werden sollte. 

 

Die Messanzeigen helfen dabei, die richtige Lüftungsmethode zu trainieren - kurzes und umfassendes Stoß- oder Querlüften. Wer dagegen im Winter nur ein oder zwei Fenster dauerhaft auf Kippstellung lässt, wird sehen, dass die CO2-Werte dadurch nicht zurückgehen. Erfahrungslernen ist also angesagt!

 

Eine von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt eigens produzierte Broschüre mit einfachen Tipps zum Energiesparen im Büroalltag können Sie über das Kontaktformular bestellen.

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