Das Infrarot-Thermometer (oberes Bild) wird zur Messung von Oberflächen-Temperaturen eingesetzt, z.B. von Heizkörpern. Es kann zur Raumluftmessung verwendet werden, wenn mehrere sinnvolle
Messpunkte gemessen werden und die ausgewählten Oberflächen geeignet sind (keine durchsichtigen, metallisch-glänzenden oder spiegelnden Oberflächen). Das Thermometer ist empfindlich für die
Wärmestrahlung (Infrarot-Strahlung) und setzt die im Messfenster erfasste Strahlungsmenge in eine digitale Anzeige um (wahlweise Grad Celsius oder Grad Fahrenheit). Gemessen wird also
Wärmestrahlung, die Oberflächen reflektieren. Die meisten Oberflächen, die man in Büros und Arbeitsräumen messen kann (Möbel, Ausstattungsgegenstände, Wände) haben Umgebungstemperatur. Gemessen
wird immer die Wärmestrahlung, die von den Oberflächen abgegeben wird, die sich im Radius des Messkegels befinden. Am interessantesten für EnergiemultipikatorInnen ist die Verwendung des
Infrarot-Thermometers, wenn es um die Überprüfung von Heizkörpern geht:
Digitale Luft-Thermometer (unteres Bild) werden verwendet, um schnell und sehr exakt die Raumluft, also die Umgebungstemperatur in einem Raum zu messen. Auch in einem Raum ist die Temperatur allerdings nicht überall gleich. Deshalb sind ggf. mehrere Messungen erforderlich.
Das Thermometer misst, sobald es eingeschaltet ist, ohne Verzögerung. Die Messung beruht auf einem Thermoelement-Fühler. In einem Stromkreis mit zwei unterschiedlichen Metallen entsteht durch Temperaturunterschiede elektrische Spannung und es fließt ein Strom. Diesen Zusammenhang zwischen Wärme und Elektrizität macht man sich für die Temperaturmessung zunutze. Der Thermoelement-Fühler für die Luftmessung besteht aus einem dünnen, flexiblen Draht. Für die Messung in Flüssigkeiten oder weichen Festkörpern gibt es auch stabile Sensoren.
Die nebenstehende Zeichnung veranschaulicht die Geometrie der Oberflächentemperaturmessung. Je weiter der Messpunkt vom Messgerät entfernt ist, desto größer wird der Bereich, der gemessen wird. Befinden sich in diesem Bereich sehr unterschiedlich warme Objekte (z.B. Heizkörper, Wand, Fenster), dann gibt der Messwert einen Mittelwert aus, die Messung ist also nicht sehr genau.
Die Bedienung der Infrarot-Thermometer ist sehr einfach, sie erfolgt über den Pistolenabzug und über Bedienknöpfe unter dem Display. Die Messung wird durch Druck auf den Abzug ausgelöst. Ein Laserstrahl unterstützt die Zielgenauigkeit der Messung, er kann bei den meisten Geräten ein- und ausgeschaltet werden. Die Messung ist auch ohne Laserstrahl möglich. Mit weiteren Bedienknöpfen kann z.B. zwischen Grad Celsius und Grad Fahrenheit umgeschaltet bzw. der Minimal- und der Maximalwert einer Messreihe abgerufen werden. Da die kostengünstigeren Gerät die Messwerte nicht dauerhaft speichern, müssen die Messwerte abgelesen und manuell protokolliert werden, falls erforderlich. Es ist darauf zu achten, dass das Messfenster an der Spitze des Messgeräts nicht verschmutzt ist. Zum Betrieb ist normalerweise eine 9-Volt-Batterie erforderlich.
Die Bedienung des digitalen Luft-Thermometers erfolgt über Tasten auf der Front oder an der Seite des Messgeräts. Neben dem Einschaltknopf befinden sich meist auch Schalter für
Man sollte sich nie auf einzelne Messwerte verlassen, sondern bei der Raumtemperatur-Messung an mehreren Stellen im Raum messen. Wenn Sie durch den Raum gehen und die Messwerte verfolgen, bekommen Sie einen Eindruck von der Schwankungsbreite. Für die Mitarbeiter in den Arbeitsräumen relevant sind natürlich vor allem die Temperaturverhältnisse in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes.
Bei der Oberflächenmessung spielen vor allem diese Fehlerquellen eine Rolle:
Bei der Lufttemperatur-Messung müssen Sie
Wenn MitarbeiterInnen in Büros und Arbeitsräumen bemängeln, es sei zu kalt, ist es oft nicht die an sich gemessene Temperatur am Arbeitsplatz, die die Unbehaglichkeit auslöst. Wie Untersuchungen der "Forschungsinitiative Energieoptimiertes Bauen" (EnOB) ergeben haben, spielen vor allem diese beiden Faktoren eine wesentliche Rolle:
Die Zitate stammen aus: Andreas Wagner, Gerrit Höfker, Thomas Lützkendorf, Cornelia Moosmann, Karin Schakib-Ekbatan, Marcel Schweiker, "Nutzerzufriedenheit in Bürogebäuden", Fraunhofer IRB Verlag, 2015
Auch für die Temperaturmessung können Sie als EnergiemultiplikatorIn Geräte einsetzen, die Messwerte speichern und dadurch eine Langzeitanalyse und Bearbeitung der Daten am Computer ermöglichen. Diese Funktion bieten zwar auch die CO2-Datenlogger, die wir Ihnen hier vorstellen. Aber es kann sinnvoll sein, spezielle Datenlogger für Temperatur (und Luftfeuchte) einzusetzen, die keine Messanzeige haben und nicht der direkten Information der GebäudenutzerInnen dienen. Sie setzen diese Datenlogger z.B. ein, wenn Sie die Funktionsfähigkeit einer Nachtabsenkung überprüfen wollen - wie bei dem nebenstehenden Diagramm, das einen Raum zeigt, dessen Temperatur kaum je unter 20 Grad Celsius sinkt.
Datenlogger dieses Typs müssen Sie vor dem Einsatz am PC mit einer mitgelieferten Software initialisieren. Dabei stellen Sie den Messbeginn (auch verzögert) sowie die Lograte (= Anzahl der Messaufzeichnungen pro Zeiteinheit) ein. Auch die Datenübertragung erfolgt über diese Software. Die Auswertung der Daten und die Anfertigung von Diagrammen sollten Sie in einem eigenen Tabellenkalkulationsprogramm vornehmen. Die Optionen, die die Logger-Software dafür bereithält, sind in der Regel nicht ausreichend.